
Wil wird mit einem Solarbänkli und Hochbeeten sichtbar smarter
Das Wiler Sonnenhof-Pärkli nebem dem Bleicheplatz ist zu einem smarten und generationenübergreifenden Ort geworden. Für die hohe Aufenthaltsqualität an diesem Platz sorgen unter anderem eine Photovoltaik-Bank mit Wifi und Hochbeete.

Sie haben das erste Schweizer E‑Bänkli initiiert (von links): Stefan Grötzinger (Energiebeauftragter Technische Betriebe Wil), Heinrich Boller (Hersteller-Firma Velopa AG) und die beiden Wiler Stadträte Daniel Stutz und Daniel Meili (Stadtpräsident ad interim).
Es gibt viele Bänkli in der Stadt Wil, die zum Verweilen einladen. Aber diese eine Sitzbank im Sonnenhof-Pärkli direkt neben dem Bleicheplatz in Wil ist besonders, ist sie doch schweizweit einzigartig und die erste dieser Art. Denn sie wird mit Solarstrom gespiesen: So können auf dieser neuen Sitzmöglichkeit Smartphones und andere Handys mit oder ohne Kabel geladen werden und es gibt einen Wifi-Zugang per Knopfdruck. Während einer Outdoor-Pressekonferenz am Mittwochvormittag erklärte Stadtpräsident ad Interim, Daniel Meili, dass die smarte Bank den Sonnenstrom über Photovoltaikmodulen, die in der Sitzfläche eingebaut sind, produziert. «Damit wird die Worthülse ‘Smart City’ sichtbar», sagte Meili, «es bedeutet nichts anderes als die Stärkung der lokalen Lebensqualität».
Dieses Projekt im Sonnenhof-Park sei ein bedeutender Schritt, damit sich die Stadt Wil eben zu einer «Smart City» entwickelt. Und die Vision des Wiler Stadtrates sieht die Äbtestadt in Zukunft als eine Stadt im Grünen. Nun ist «Smart City» kein Label. Deshalb kann jede Stadt ihren eigenen Weg wählen, wie sie eben zu einem smarten Lebensraum wird. Wil selbst stellt bei diesem ganzen Thema die Senioren sowie die Jugend in den Mittelpunkt. So ist auch die Idee mit der E‑Bank im Park des Alterszentrums Sonnenhof entstanden. «Und genau hier konnten wir veranschaulichen, was heute alles möglich ist, um einen generationenübergreifenden Platz zu schaffen», ist Meili überzeugt.
Bevölkerung soll sich für Biodiversität einsetzen
Aber das neue Sonnenhof-Pärkli wird nicht nur mit dem E‑Bänkli aufgewertet. In unmittelbarer Nähe steht beispielsweise auch eine öffentliche Velopumpe. «In einer smarten Stadt hält eben nicht nur die Technik Einzug», betont Meili. Deshalb wurden im Pärkli Sonnenhof auch noch normale Sitzbänkli ohne Strom organisiert, Hochbeete aufgestellt und Wildstaudenrabatten angelegt. Wie Daniel Stutz, Wiler Stadtrat und Vorsteher des Departements Bau, Umwelt und Verkehrs (BUV) erklärt, stehen die neuen Hochbeete für das sogenannte «Urban Gardening» und damit der gesamten Bevölkerung zur freien Verfügung. Das bedeutet, dass die Wiler die Biodiversität im Sonnenhof-Pärkli ebenfalls mitpflegen dürfen. «Wir haben hier ein Angebot geschaffen, das die Wiler Bewohner auffordert, sich auf diesem Platz persönlich sowie aktiv einzubringen. So dürfe man auf diesem Hochbeet pflanzen, ernten und auch naschen. «De Schneller isch de Gschwinder», meint Stutz. Beim Hochbeet wurden beispielsweise verschiedene Kräuter angepflanzt. Es gibt aber auch Johannisbeeren, Aprikosen und Süsskartoffeln. «Wir versuchen Ideen zu liefern, damit sich die Bevölkerung auch zu Hause mit der Biodiversität auseinandersetzt», so Stutz.

Daniel Stutz, Wiler Stadtrat und und Vorsteher des Departements Bau, Umwelt und Verkehrs (BUV), zeigt das Hochbeet im Sonnenhof-Pärkli in Wil. (Bild Magdalena Ceak)
Für den generationenübergreifenden Austausch
Der neue Sonnenhof-Park soll nach Angaben von Stadtrat Stutz der Bevölkerung einerseits aufzeigen, wie Stadtflächen aufgewertet werden können. Andererseits beispielhaft darstellen, wie man Natur und Technik miteinander verbinden kann. «Hier soll ein Austausch stattfinden», führt Stutz weiter aus, «Jung und Alt sollen sich hier treffen und begegnen können.» Bereits vor zwei Jahren hätten sich diverse Wiler bei der Stadtverwaltung gemeldet und nachgefragt, was die Stadt mit dem Sonnenhof-Park vorhabe. Und weil das Pärkli ein bedeutender Knotenpunkt für die Bevölkerung sei, sei die Stadt dem Wunsch der Bevölkerung nachgekommen und habe daraus «ein kleines besonderes Juwel» gemacht. Schliesslich kommen an dieser Stelle täglich viele Passanten vorbei: egal, ob Konsumenten, die zur Oberen Bahnhofstrasse gelangen wollen, Besucher des Alterszentrums Sonnenhof, Schüler des Schulhauses Sonnenhof oder Spaziergänger, die zum Weier gehen. Die hallowil.ch-Leser sind klar der Meinung, dass es eine gute Idee ist, Wil in eine smarte Stadt zu verwandeln. Dies zeigt eine Umfrage der Redaktion vor rund zwei Monaten. 762 der 841 Umfrage-Teilnehmer – also 91 Prozent – sind überzeugt, dass eine moderne Stadt heute smart sein sollte. Lediglich 79 Personen – sprich neun Prozent – meinen, dass man das Geld auch besser investieren könnte
Quellen:
hallowil.ch
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